Fatale Dämonenkrankheit

Fatale Dämonenkrankheit
Es fängt wieder an. Dieser Schnupfen und die erhöhte Temperatur. Bald würde wieder der Dämon in mir erwachen! Vor ein paar Wochen fing an: Ich wurde sehr krank und immer wieder ohnmächtig. Dachte ich! Als ich wieder zu mir kam, lag ich in den Trümmern meiner Möbel. Überall klebte Blut. Mein Blut. Ich war mit Kratzern überseht. Am Anfang zerstörte der Dämon nur einige Möbel. Doch je öfter ich krank wurde, desto schlimmer wurde der Schaden: Letztes Mal zerstörte er ein ganzes Haus und tötete meine Mutter. Ich habe tierische Angst, dass es sich wiederholt! Deswegen habe ich meinen Verlobten gebeten mich irgendwo anzuketten und so schnell wegzurennen, wie es seine Beine erlauben. Zögernd fesselt er mich an einen stabil aussehenden Baum. Sekunden später werde ich bewusstlos…
Ich schlage meine Augen auf. Mein Blick klärte sich und ich schaue mich um. Ich bin auf einem Feld. Oder das, was mal ein Feld war. Plötzlich sehe jemanden neben mir liegen. Stöhnend und sterbend liegt er da, ein Messer in seine Brust steckend.
„NEIN!“, brülle ich. Ich bette seinen Kopf auf meinen Schoß. Er öffnet stöhnend seinen Mund und ich beuge mich über ihm, um ihn zu verstehen.
„Ich konnte dich nicht allein lassen“, haucht er und atmet zum Letzten Mal aus. Ich brülle. Ohne es zu merken rollen Tränen über meine Wangen und tropfen auf sein Gesicht. Nach einigen Minuten nehme ich das Messer aus seiner Brust und betrachte es. Es glitzert blutig im Mondlicht. Langsam wende ich es so, dass es mit der Spitze auf meine Brust gerichtet ist. Ich bin ungewöhnlich ruhig. Ich traue mich nicht auf den Leichnam meines Verlobten zu schauen. Das Messer kratzt meine Haut auf und Blutstropfen quellen heraus. Ich zögere erst, doch dann denke ich an all die Toten und an die Dinge, die der Dämon vernichtet hat. Entschlossen ramme ich das Messer in mein Herz. Ich schreie vor Schmerzen. Die Welt kippt und plötzlich spüre ich den Boden unter mir. Blind starre ich hoch und gebe mich der Dunkelheit hin…

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