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Todesfeen

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Todesfeen Ich will durch den Park nach Hause, da es schon spät abends ist und ich schnell nach Hause möchte. Doch plötzlich sehe ich im Augenwinkel ein kleines Blinken und Leuchten. Ich bleibe stehen und schaue mich um, doch außer mir ist niemand hier. Schulterzuckend laufe ich weiter. Nach einer Weile sehe ich wieder dieses Blinken und Leuchten. Wieder bleibe ich stehen und blicke mich um. Da sehe ich am Wegesrand im hohen Gras kleine Schatten. Ich gehe vorsichtig näher und sinke auf die Knie, um es mir genauer anzuschauen. Da erkenne ich was es ist: Kleine Menschen, die nicht größer als mein Daumen sind, mit wunderschönen, zarten Flügeln, langen, glatten Haaren und spitze Ohren. Feen! Sie sind so schön! Ich strecke meine Hand nach ihnen aus und eine Fee landet in meiner Handfläche. Sie setzt sich hin und schaut mich mit großen Augen an. Auf einmal verändert sie sich: Sie bekommt filzige, schmierige Haare, zerrissene Flügel und Klauen mit langen, scharfen Fingernägeln. Sie gr

Tödliche Eicheln

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Tödliche Eicheln Ich gehe mit meiner Mutter durch den Wald sparzieren. Die Vögel zwitschern und die Sonne scheint warm vom Himmel. Eine kühle Brise fährt uns durch unsere Haare und kühlt uns ab. Die Blätter rascheln leise in den Bäumen. Mum und ich lachen fröhlich. ich erzähle gerade von meiner neuesten Idee für ein Brautkleid, wie es aussehen soll und was für ein Stoff ich verwenden möchte, als wir merken wie still es im Wald geworden ist. Es war dunkel und selbst die Vögel haben aufgehört zu zwitschern. Auf einmal fängt es an zu stürmen und wir sehen gruselige Schatten im Wald hin und her huschen. Plötzlich fallen Eicheln, deren Enden so spitz zu laufen wie ein scharfes Messer, runter. Wir kreischen, drehen uns um und laufen um unser Leben. Wir sind gerade Mal ein paar hundert Meter gelaufen, als ich hinter mir einen Schrei höre. Ich schnelle herum und sehe wie Mum zu Boden geht. Überall ist Blut. Sofort bin ich bei ihr. Ich spüre wie sich die Angst in meinem Herzen einnist

Geköpft!

Gek öpft! Blitz und Donner reißen mich aus dem Schlaf. Ich schlage die Augen auf. Ich liege auf dem Rücken und schaue in den Himmel, wo Blitze zucken und Donner grollen. „In den Himmel?“, stutze ich. Langsam stehe ich auf und gehe ein paar Schritte. Der Schock presst mir die Luft aus den Lungen. Ich stehe auf dem   Gipfel eines hohen Berges! Ich gehe noch ein paar Schritte. Weit komme ich aber nicht: Eine ungeheure Kraft zerrt mich an meinem Handgelenk zurück. Ich knalle hart auf den Rücken. Steine bohren sich in meine Haut. Vorsichtig setze ich mich auf und hebe mein Handgelenk. Erst dann bemerke ich die schwere, kalte Eisenkette. Unter der Eisenkette blute ich stark, da sie scheuert und sehr eng sitzt. Mein Blick wandert der Kette entlang. Das Ende hält ein riesiger, tätowierter, muskulöser Mann fest, der einen Sack mit zwei Löchern für die Augen trägt. Geschockt sehe ich mich um. Das, was ich sehe, lässt mir das Blut in den Adern gefrieren. Hier stehen ein Pranger, eine Streck

Schlafzimmer der Verdammnis

Schlafzimmer der Verdammnis Es ist Sonntagnachmittag, unser wöchentlicher Familiennachmittag. Wir sitzen gerade bei der vierten Runde UNO, als wir hören, wie etwas im Schlafzimmer meiner Eltern runterfällt. „Ich gehe schon“, sagt Mum. Sie legt die Karten auf den Tisch und geht aus dem Wohnzimmer. Ich schaue zu Mum’s Karten. Mich kribbelt es in den Fingern, die Karten in die Hand zu nehmen und zu gucken, was für Karten sie hat. Aber Dad guckt mich warnend an. Ich seufze und schaue zur Uhr. Als Mum nach zehn Minuten immer noch nicht wiedergekommen ist, steht Dad auf und meint: „Ich gehe mal gucken wo deine Mutter bleibt.“ Er legt seine Karten hin und geht. Ich kann der Versuchung nicht wiederstehen und schaue nach, was für Karten meine Eltern haben. Ich kichere. Die beiden haben schlechtere Karten als ich. Wenn ich meine Karten klug einsetze, könnte ich gewinnen. Ich lege die Karten zurück und schaue auf die Uhr. Dad ist schon seit sieben Minuten weg. Ich runzle die Stirn. Seu

Wolf im Schafspelz

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Wolf im Schafspelz Mein Freund Abel hat mich heute auf eine Party eingeladen. Nervös schaue ich auf die Uhr. Verdammt, denke ich, fast achtzehn Uhr. Ich muss mich beeilen. Schnell überprüfe ich mein Make-Up und mein Kleid im Spiegel. Ich bin zufrieden mit meinem Aussehen. Meine dunkelbraunen Haare habe ich zu einem Dutt zusammengebunden, aus dem sich einige Strähnen gelöst haben und mein Gesicht in sanften Locken umschmeicheln. Außerdem habe ich mich dezent, aber gut erkennbar geschminkt. Ich trage das schicke schwarze Kleid, das Abel mir geschenkt hat und kurz über meinen Knien aufhört. Unten höre ich es an Haustür klingen. Vor Aufregung röten sich meine Wangen. Ich höre wie Mum die Tür aufmacht und sagt: „Sie ist oben in ihren Zimmer.“ „Okay. Danke, Frau Rabbat“, antwortet Abel. Leise gehe ich die Treppe hinunter, die gerade Abel hoch gehen wollte. Lächelnd sieht er mich an und nimmt mich in den Arm. „Da bist du ja, meine Süße“, flüstert er in mein Ohr. Gemeinsam geh

Die Mörderkabine

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Die Mörderkabine Aufgeregt betrete ich H&M und schaue mich um. Dank dem Geld, das ich letzte Woche zu meinem Geburtstag bekommen habe, kann ich mir endlich ein neues Outfit kaufen. Ich arbeite mich durch den Laden und finde Sachen, die mir gefallen. Mit den Kleidungsstücken auf dem Arm, gehe ich zu den Umkleidekabinen. „Hoffentlich passen die Sachen auch“, denke ich. Ich betrete ein Kabine und ziehe den Vorhang hinter mir zu. Ich hänge die Klamotten an den dafür vorgesehenen Harken und fange an, mich  auszuziehen. Als ich gerade nach einer schwarzen Jeans greifen wollte, wird es auf einmal dunkel und eiskalt. Es ist totenstill. Plötzlich höre ich jemanden hinter mir atmen. Erschrocken zucke ich zusammen. Ich will  gerade schreien, als das Licht wieder angeht. Im Nacken spüre ich kalten Atem. Langsam drehe ich um und sehe jemanden hinter mir stehen. Ich schreie und stolpere rückwärts, um aus der Kabine zu kommen. Doch nach nicht mal zwei Schritten stoße ich mit dem Rücken

Mörderische Diebesgang

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Mörderische Diebesgang „Lasst mich doch in Ruhe! Hilfe! Hiiilfe!“, schrie ich, doch als Antwort erhielt ich nur lautes Gelächter und glucksendes Gekicher. Ich schrie in meiner hysterischen Panik noch einmal um Hilfe, aber ich wusste, dass mich niemand in dieser dunklen Gasse hätte hören können. Sie sah schon beim Betreten düster und gefährlich aus, doch ich dachte, es wäre eine Abkürzung zur Schule. Ich hielt meine Schultasche eng um meinen Körper geschlungen, wie man es bei einem Überfall tun sollte. Ich versuchte es nochmal: „Wenn ihr mich nicht in Ruhe lässt, rufe ich die Polizei…“ „Versuch’s doch! Du schaffst es sowieso nicht.“ Das war das erste Mal, dass einer der Maskierten etwas sagte. Ich schrie auf, so sehr erschrak ich mich. Sie kamen immer näher und näher. So langsam, als ob sie gerne sähen, wie jemand leidet. Auf einmal hörte ich aus der Ferne eine Sirene, die immer näher kam. Sekunden später blendeten uns Blaulicht und Autoscheinwerfer. Ich spürte, wie die Hoff

Hexenverfolgung

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Hexenverfolgung Jahr 1482. Ich stehe in der Küche und bereite gerade das Frühstück vor, als ich einen lauten Knall höre. Plötzlich ertönen laute Stimmen und Fußgetrappel. Erschrocken lasse ich den Teller, den ich in der Hand halte, fallen. Klirrend fällt er zu Boden und zerbricht in tausend Scherben. Ich bin wie erstarrt, denn ich weiß, was jetzt passieren wird. Ich habe das schon unzählige Male beobachtet. Ich wurde als Hexe angeklagt! Grob werde ich vor den Hexenrichter gezerrt. Ich bin dreckig, meine Haare sind zerzaust und verknotet und meine Hände sind mit rauen Seilen gefesselt, die meine Handgelenke blutig scheuern. Zitternd falle ich auf die Knie. Während mir unaufhörlich Tränen über das Gesicht laufen und meinen Blick verschleiern, meldet sich der Hexenrichter zu Wort: „Katharyna Hengest, sie wurden angeklagt wegen der Verfluchung und Ermordung des Kindes ihrer Schwester, der Verfluchung und die dadurch entstandene Erkrankung ihres Ehemannes, dem Fliegen auf einem B

Die verlassene Irrenanstalt

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Die verlassene Irrenanstalt Ganz in der Nähe von Dortmund, tief im Wald liegen die efeuüberwucherten Ruinen der ehemaligen Irrenanstalt St. Georg. Seit Jahrhunderten ist sie verlassen. Man sagt sich, dass die Geister vieler verstorbener oder ermordeter Patienten dort rumspuken. Um Mitternacht, zur Geisterstunde, sollen sie erscheinen. Jeder, der dieser Legende nicht glaubte und dort hinging, wurde nie wieder gesehen. Also, lieber unerschrockener Leser, betrachte meine Geschichte als Warnung und betrete niemals den Wald, in dem die Irrenanstalt St. Georg steht… Vor langer, langer Zeit trieb mich meine Neugierde hierher. Ich hatte nur ein winziges Messer, eine kleine Taschenlampe und ein wenig Proviant  bei mir. Es dauerte zwei Tagesreisen bis ich auf der Lichtung ankam, wo die halb verfallene Irrenanstalt steht. Da es schon dämmerte, legte ich mich schlafen… Plötzlich schreckte ich hoch. Der Mond stand hoch am Himmel und die Irrenanstalt zeichnete sich dunkel davor ab.

Geisterwald

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Geisterwald Wenn die Glocke dreimal schlägt, der Mond voll am Himmel steht und dichte Nebelschwaden sie verdecken, kommen sie raus.In der Finsternis des Waldes tanzen sie und singen und stehlen die Seelen armer, verirrter Wanderer... Seit einigen Tagen irre ich im Wald umher. Seit ich ihn betreten habe,finde ich nicht mehr heraus.Es scheint,als habe sich der Wald gegen mich verschworen. Voller Furcht streife ich herum, als ich plötzlich was zwischen den Bäumen aufblitzen sehe. Neugierig gehe ich darauf zu und auf einmal steht vor mir die schönste Frau, die ich je gesehen habe.Bleich, mit langen silbernen Haaren und einem langen,weißen Kleid, das sie wie ein Wasserfall umfließt. Ich kann den Blick nicht von ihrem wunderschönen, hellerleuchteten Gesicht abwenden.Sie schwebt auf mich zu und sagt mit einer ruhigen,melodischen Stimme:"Wir haben schon lange auf dich gewartet. Komm mit mir!" Ich blinzle verwirrt. Wir? Auf mich warten? Mir liegen hunderte Fragen auf der