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Es werden Posts vom Oktober, 2017 angezeigt.

Geköpft!

Gek öpft! Blitz und Donner reißen mich aus dem Schlaf. Ich schlage die Augen auf. Ich liege auf dem Rücken und schaue in den Himmel, wo Blitze zucken und Donner grollen. „In den Himmel?“, stutze ich. Langsam stehe ich auf und gehe ein paar Schritte. Der Schock presst mir die Luft aus den Lungen. Ich stehe auf dem   Gipfel eines hohen Berges! Ich gehe noch ein paar Schritte. Weit komme ich aber nicht: Eine ungeheure Kraft zerrt mich an meinem Handgelenk zurück. Ich knalle hart auf den Rücken. Steine bohren sich in meine Haut. Vorsichtig setze ich mich auf und hebe mein Handgelenk. Erst dann bemerke ich die schwere, kalte Eisenkette. Unter der Eisenkette blute ich stark, da sie scheuert und sehr eng sitzt. Mein Blick wandert der Kette entlang. Das Ende hält ein riesiger, tätowierter, muskulöser Mann fest, der einen Sack mit zwei Löchern für die Augen trägt. Geschockt sehe ich mich um. Das, was ich sehe, lässt mir das Blut in den Adern gefrieren. Hier stehen ein Pranger, eine Streck

Schlafzimmer der Verdammnis

Schlafzimmer der Verdammnis Es ist Sonntagnachmittag, unser wöchentlicher Familiennachmittag. Wir sitzen gerade bei der vierten Runde UNO, als wir hören, wie etwas im Schlafzimmer meiner Eltern runterfällt. „Ich gehe schon“, sagt Mum. Sie legt die Karten auf den Tisch und geht aus dem Wohnzimmer. Ich schaue zu Mum’s Karten. Mich kribbelt es in den Fingern, die Karten in die Hand zu nehmen und zu gucken, was für Karten sie hat. Aber Dad guckt mich warnend an. Ich seufze und schaue zur Uhr. Als Mum nach zehn Minuten immer noch nicht wiedergekommen ist, steht Dad auf und meint: „Ich gehe mal gucken wo deine Mutter bleibt.“ Er legt seine Karten hin und geht. Ich kann der Versuchung nicht wiederstehen und schaue nach, was für Karten meine Eltern haben. Ich kichere. Die beiden haben schlechtere Karten als ich. Wenn ich meine Karten klug einsetze, könnte ich gewinnen. Ich lege die Karten zurück und schaue auf die Uhr. Dad ist schon seit sieben Minuten weg. Ich runzle die Stirn. Seu

Wolf im Schafspelz

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Wolf im Schafspelz Mein Freund Abel hat mich heute auf eine Party eingeladen. Nervös schaue ich auf die Uhr. Verdammt, denke ich, fast achtzehn Uhr. Ich muss mich beeilen. Schnell überprüfe ich mein Make-Up und mein Kleid im Spiegel. Ich bin zufrieden mit meinem Aussehen. Meine dunkelbraunen Haare habe ich zu einem Dutt zusammengebunden, aus dem sich einige Strähnen gelöst haben und mein Gesicht in sanften Locken umschmeicheln. Außerdem habe ich mich dezent, aber gut erkennbar geschminkt. Ich trage das schicke schwarze Kleid, das Abel mir geschenkt hat und kurz über meinen Knien aufhört. Unten höre ich es an Haustür klingen. Vor Aufregung röten sich meine Wangen. Ich höre wie Mum die Tür aufmacht und sagt: „Sie ist oben in ihren Zimmer.“ „Okay. Danke, Frau Rabbat“, antwortet Abel. Leise gehe ich die Treppe hinunter, die gerade Abel hoch gehen wollte. Lächelnd sieht er mich an und nimmt mich in den Arm. „Da bist du ja, meine Süße“, flüstert er in mein Ohr. Gemeinsam geh

Die Mörderkabine

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Die Mörderkabine Aufgeregt betrete ich H&M und schaue mich um. Dank dem Geld, das ich letzte Woche zu meinem Geburtstag bekommen habe, kann ich mir endlich ein neues Outfit kaufen. Ich arbeite mich durch den Laden und finde Sachen, die mir gefallen. Mit den Kleidungsstücken auf dem Arm, gehe ich zu den Umkleidekabinen. „Hoffentlich passen die Sachen auch“, denke ich. Ich betrete ein Kabine und ziehe den Vorhang hinter mir zu. Ich hänge die Klamotten an den dafür vorgesehenen Harken und fange an, mich  auszuziehen. Als ich gerade nach einer schwarzen Jeans greifen wollte, wird es auf einmal dunkel und eiskalt. Es ist totenstill. Plötzlich höre ich jemanden hinter mir atmen. Erschrocken zucke ich zusammen. Ich will  gerade schreien, als das Licht wieder angeht. Im Nacken spüre ich kalten Atem. Langsam drehe ich um und sehe jemanden hinter mir stehen. Ich schreie und stolpere rückwärts, um aus der Kabine zu kommen. Doch nach nicht mal zwei Schritten stoße ich mit dem Rücken