Die Mörderkabine

Die Mörderkabine


Aufgeregt betrete ich H&M und schaue mich um. Dank dem Geld, das ich letzte Woche zu meinem Geburtstag bekommen habe, kann ich mir endlich ein neues Outfit kaufen. Ich arbeite mich durch den Laden und finde Sachen, die mir gefallen. Mit den Kleidungsstücken auf dem Arm, gehe ich zu den Umkleidekabinen.
„Hoffentlich passen die Sachen auch“, denke ich. Ich betrete ein Kabine und ziehe den Vorhang hinter mir zu. Ich hänge die Klamotten an den dafür vorgesehenen Harken und fange an, mich  auszuziehen. Als ich gerade nach einer schwarzen Jeans greifen wollte, wird es auf einmal dunkel und eiskalt. Es ist totenstill. Plötzlich höre ich jemanden hinter mir atmen. Erschrocken zucke ich zusammen. Ich will  gerade schreien, als das Licht wieder angeht. Im Nacken spüre ich kalten Atem. Langsam drehe ich um und sehe jemanden hinter mir stehen. Ich schreie und stolpere rückwärts, um aus der Kabine zu kommen. Doch nach nicht mal zwei Schritten stoße ich mit dem Rücken gegen etwas Hartes und Kaltes. Ich schnelle herum und sehe vor mir eine verschlossene Eisentür. Verzweifelt schreie ich auf.
„Sei still! Du kommst hier nicht raus und niemand wird dich hören können!“, zischt der Fremde. Seine raue Stimme jagt mir einen Schauer über den Rücken. Ich beginne vor Angst wie Espenlaub zu zittern. Ich presse die Kiefer zusammen, um nicht wieder zu schreien. Plötzlich lacht der Fremde. Es hört sich an, als würde man mit Fingernägeln über eine Glasscheibe kratzen. Da wurde er wieder ernst und sagt: „Wie? Du traust dich nicht mehr, auch nur einen Ton zu sagen? Irgendwie habe ich es mir nicht ganz so einfach vorgestellt!“
Auf einmal zückt er ein Messer. Ich werde blass. Als wäre es ein Baby, streichelt der Fremde das Messer und erzählt: „Dieses Messer hat mir schon in so mancher Situation geholfen. Damit habe ich meine Frau getötet, weil sie mich mit meinen besten Freund, den ich übrigens auch getötet habe, betrogen hat. Auf Knien haben sie mich angebettelt, dass ich sie doch leben lasse und dass es ihnen doch leidtun würde. Damit habe ich meinen Bruder gefoltert und getötet, weil er mich im Stich gelassen hat, als ich ihn am meisten brauchte. Damit habe ich die Polizisten getötet, als sie mich verhaften wollten. Ja, und dann habe ich Gefallen am Morden gefunden und töte wahllos Leute. Ich erzähle dir die Geschichte, weil du sowieso gleich durch dieses Messer blutend am Boden liegst und stirbst.“ Bei seinen Worten läuft mir ein Schauer über den Rücken und mir bricht der Schweiß aus. Fieberhaft such ich nach einem versteckten Ausweg, doch bevor ich mir einen Plan überlegen konnte, hebt der Fremde seine Hand. Mit wachsender  Furcht sehe ich wie in Zeitlupe wie das Messer immer näher kommt und schließlich in meiner Brust versinkt. Dumpf höre meinen eigenen Schrei. Ich sinke zu Boden und mein Kopf knallt gegen die Tür, was ich jedoch kaum bemerke. Die Schmerzen sind unerträglich. Ich spüre wie die Dunkelheit sich auf meine Lider senken will, doch ich versuche dagegen anzukämpfen. Doch ich habe keine Kraft mehr und die Schmerzen sind nicht zum Aushalten. Ich wünsche den Tod, um die Schmerzen nicht mehr spüren zu müssen. Also gebe ich mich der Dunkelheit hin und heiße den Tod willkommen…

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Mit toten Dingen spielt man nicht

Die Mutprobe

Der Spielzeugmacher