Skelettfieber
Schweißgebadet wache ich
auf. Ich stürme ins Badezimmer und spritze mir eiskaltes Wasser in das Gesicht.
Mein Atem geht keuchend, doch nach einer Weile beruhige ich mich wieder. Aber eines
ist klar: Einschlafen kann ich im Moment nicht! Also ziehe ich mich um und gehe
vor die Haustür. Das helle Mondlicht reicht aus, um sich zurechtzufinden. Langsam
schreite ich die Straße hinauf, ganz in Gedanken versunken. Ich gehe an einer
in dunklen Lumpen verhüllten Person vorbei, die ich für einen schlafenden
Bettler halt. Plötzlich durchfährt mein Bein ein stechender Schmerz und ich
gehe keuchend in die Knie. Ich drehe mich um und setze mich aufrecht hin, um
nach der Ursache des Schmerzes zu schauen. Aber im nächsten Moment wünsche ich
mir, ich hätte es nicht getan. In meinen Adern gefriert das Blut, als ich auf
die knochige Hand starre, die mein Bein festhält. Angst und Schrecken
durchfahren mich, als ich erkenne, dass die Hand wirklich aus schwarzen Knochen
zu bestehen scheint. Ich schreie und versuche mich zu befreien, doch der Griff
ist zu stark. Auf einmal sehe ich, wie meine Haut anfängt, sich aufzulösen. Auch
die Muskeln darunter verschwinden und ich werde hysterisch, ich kreische, bis
ich heiser bin. Tränen laufen mir aus den Augen und ich winde mich, bis mir die
Kraft dazu fehlt. Nach einer gefühlten Ewigkeit besteht mein Bein nur noch aus
bleichen Knochen, die sich daraufhin in Asche verwandeln. Von da an geht es
schnell. Mir bleibt kaum noch Zeit ein letztes Mal zu schreien, als sich auch
mein restlicher Körper pulverisiert und vom Wind verweht wird. Das letzte, was
ich sehe, sind die rotglühenden Augenhöhlen des Skeletts, die mich unter der
Kapuze anstarren und das raue, grausame Lachen begleitet mich in den Tod…
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